100 miles…
….celebrating the music of Miles Davis

Bertl Mayer – Mundharmonika
Andreas Mayerhofer – Vintage Vibe Piano
Robin Gadermaier – E-Bass
Wolfi Rainer – Schlagzeug
Es ist wahrlich eine Herausforderung, ein „Tribute to Miles Davis“ zu versuchen:
er war wahrscheinlich NICHT der beste/virtuoseste Jazztrompeter der Welt.
Auch war er NICHT der größte Jazzkomponist. Pianist Richie Beirach meinte sogar einmal: „Miles only wrote some ditties“ (kleine Liedchen)
Aber WER war er dann, dass ihn über Jahrzehnte eine solch charismatische Aura umgab (obwohl er gegenüber seinen Mitmenschen/-musikern nicht immer der netteste Zeitgenosse war, ja sogar oft das Gegenteil…)?
Er war zweifelsohne ein „Kulminationspunkt“ ein „Katalysator“ von Entwicklungen im Jazz, der zur richtigen Zeit die richtigen Strömungen erkannte und v.a. die dafür richtigen Musiker um sich versammelte (die dann auch weit mehr als „ditties“ für die Miles Davis Band komponierten, v.a. in der 60ern Wayne Shorter , oder eine Dekade früher Bill Evans, und sogar noch früher Gil Evans). Als Bandleader wiederum war er ebenso großartig wie rätselhaft. Laut Herbie Hancock gab er oft gar keine Anweisungen oder sprach in für die Musiker schwer verständlichen Metaphern. Aber trotzdem, oder vielleicht sogar deshalb, spornte er seine Bandkollegen zu kreativen Höchstleistungen an, die ER wiederum als genialer „Soundarchitekt“ zu einem stimmigen Ganzen zusammenfügen konnte.
So kommen in diesem Tribute „100 miles“ (MD Geburtstag jährt sich 2026 zum 100. Mal) die oben Genannten ebenfalls zu einer Würdigung und natürlich auch ein gewisser Joe Zawinul, der um 1970 an der epochalen stilistischen Wende des MD hin zum Jazzrock maßgeblichen Anteil hatte.
Ja, und die zitierten „ditties“ , die Eigenkompositionen von MD ( deren es gar nicht so Zahlreiche gibt) erschließen sich dem Hörer oder dem Bearbeiter/Arrangeur oft nicht gleich beim ersten Mal in ihrer ganzen Dimension . Oft ist es genau das Simple, das Minimalistische , das den Weg „in die Tiefe“ zulässt oder sogar fordert.
Das große Fragezeichen vor dem Beginn der Arbeit an diesem Projekt war die Besetzung der „Leadstimme“: welches Instrument hätte wohl den besonderen „Hauch“ oder die Zartheit des MD Trompetentons (v.a. , wenn er mit dem „Harmon Mute“ Dämpfer spielte)?
Mit Bertl Mayer übernimmt ein überaus versierter Mundharmonikaspieler diese Aufgabe, ist er von seiner Zusammenarbeit u.a. mit Alegre Corrêa und Paul Urbanek doch gewohnt, mit diesem überaus schwierig zu bedienenden Instrument auch über komplexe Akkordschemata zu improvisieren. Die anderen 3 Musiker kennen einander gut von der gemeinsamen Zeit in der Gruppe „The Common Blue“ (2013-2019), in der damals auch, so wie jetzt bei „100 miles“, Andreas Mayerhofer als Arrangeur/Mastermind fungiert hat.
Pressefotos:
Fotos: Leopold Denk



